Green Finance in Österreich

Zu „Green Finance Austria“ zählen die Initiativen von Seiten des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), die Klima- und Energiewende zu finanzieren. Dazu zählen:

1. Green Finance Alliance

Die Green Finance Alliance unterstützt österreichische Finanzunternehmen auf ihrem Weg in Richtung Klimaneutralität bis 2050. Es handelt sich hierbei um die weltweit erste staatliche Initiative, die eine freiwillige Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu den Pariser Klimazielen mit der verpflichtenden Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft vorsieht. Die GF-Alliance hat hierzu 5 Zieldimensionen definiert: die Ausrichtung des Portfolios am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens, ein Treibhausgas-neutrales Portfolio bis 2050, die Ausweitung von grünen Aktivitäten im Kerngeschäft, das Management von Klimarisiken und die Förderung von Resilience, die Forcierung von Klima-Governance und Mainstreaming. Bisher sind 9 Finanzunternehmen (Banken, Versicherungen, Pensions- und Vorsorgekassen) offiziell Mitglieder der GF-Alliance (Stand: Mai 2022). Mehr Infos finden Sie hier: Green Finance Alliance

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2. Grüne Finanzbildung

Im Bereich der Grünen Finanzbildung setzt das Klimaschutzministerium auf Aktivitäten, die bestehende Aus- und Weiterbildungsprogramme im Finanzbereich um klimarelevante Themen erweitert. Denn häufig fehlt das Bewusstsein, dass der Finanzsektor ein wichtiger Hebel für einen nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft darstellt. Dabei wird in enger Kooperation mit den jeweiligen Stakeholder:innen Schulungsinhalte zu umwelt- und klimarelevanten Themen für eine zukunftsfähige Finanzwirtschaft entwickelt und in bestehende Aus- und Weiterbildungsprogramme integriert. Im Bereich Grüne Finanzbildung steht das BMK zudem in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) im Rahmen der Nationalen Finanzbildungsstrategie. Mehr Infos dazu finden Sie hier: Grüne Finanzbildung

3. „Grüne Finanzen“

Hier finden Sie weitere Initiativen des Klimaschutzministeriums mit unterschiedlichen Kooperationspartnern, um die Finanzierung von grünen Projekten mittels öffentlichen und privaten Kapital leichter aufzustellen. Darunter fallen:

  • klimaaktiv: Austrian Green Investment Pioneers Programm: Dabei können sich Unternehmen, Investor:innen oder Banken im Rahmen einer Kapitalgesellschaft zusammenschließen, um nachhaltige Projekte (z.B. Erneuerbare Energien, klimafreundliche Mobilität, usw.) zu realisieren.
  • Green Finance Programm des Klima- und Energiefonds: Im Green Finance Programm des Klima- und Energiefonds werden Wirtschaftlichkeitsberechnungen von geplanten taxonomiekonformen Großprojekten unterstützt und die Nebenkosten für grüne, taxonomiekonforme Platzierungen am Finanzmarkt gefördert.
  • Österreichischer Green Bonds: Grüne Bundeswertpapiere der Republik Österreich sind Wertpapiere, deren Emissionserlöse ausschließlich zur anteiligen oder vollständigen (Re-)Finanzierung geeigneter grüner Projekte verwendet werden, die ökologische und/oder klimarelevante Vorteile aufweisen. Der größte Unterschied zu herkömmlichen Bundeswertpapieren liegt also in der Mittelverwendung („Use of Proceeds“) und den Transparenzanforderungen, welche im „Rahmenwerk für die Begebung von Grünen Bundeswertpapieren der Republik Österreich“ (April 2022) beschrieben sind. Die erste Grüne Bundesanleihe („Green Bond“) der Republik Österreich wurde am 24. Mai 2022 von der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) mit einem Emissionsvolumen von 4,0 Mrd. EUR (Laufzeit: 23. Mai 2049; Kupon: 1,85 %) erfolgreich begeben.