Anleihen
Anleihen, auch Rentenpapiere oder (fest)verzinsliche Wertpapiere genannt, stellen eine weitere Möglichkeit der Kapitalbeschaffung für Unternehmen und öffentliche Körperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) dar. Hierbei können Anleger:innen bzw. Zeichner:innen zu vereinbarten Konditionen (Laufzeit, Verzinsung) dem Emittent:innen einer Anleihe Kapital überlassen. Durch ihre feste Verzinsung und relativ konstant bleibenden Kursen sind sie ein wichtiger Bestandteil vieler Depots privater und institutioneller Kapitalanleger:innen. Ihre wichtigsten Hauptmerkmale sind:
- Einfacher Kauf und Verkauf. Anleihen können jederzeit erworben und veräußert werden, da sie in der Regel an der Börse gehandelt werden.
- Relativ konstante Kurse. Im Allgemeinen sind die Kursschwankungen am Rentenmarkt im Vergleich zum Aktienmarkt gering.
- Breite Auswahl bei Sicherheit und Rendite der Papiere. Zumeist sind Rentenpapiere jedoch relativ sicher, insbesondere im Vergleich zu Aktien oder Direktbeteiligungen.
Die Konditionen bezüglich dieser Merkmale sind von konventionellen und nachhaltigen Anleihen identisch. Wie bei Aktien gibt es bei Anleihen verschiedene Bewertungsmethoden nach ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien. Auch bei Anleihen gilt, dass die Qualität der Nachhaltigkeit – im Vergleich zu beispielsweise dem Sparen – für die Anleger:innen relativ transparent dargelegt ist.
Green Bonds
Green Bonds, also grüne Anleihen, haben die ausschließliche Finanzierung ökologischer und klimafreundlicher Projekte zum Zweck, wie zum Beispiel die Finanzierung in Windkraft,- und Solaranlagen oder energieeffiziente Gebäude, und gelten demnach als eine nachhaltige Anlageform. Anfänglich war der Markt von supranationalen Organisationen und Entwicklungsbanken dominiert, mittlerweile emittieren aber auch private Unternehmen und Banken Green Bonds. So ist das gesamte Anlagevermögen in Green Bonds in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches gestiegen und viele private Investor:innen legen ihr Geld mittlerweile in Green Bonds an. Dabei tragen Anleger:innen in der Regel nicht das Risiko des Projekts, da Green Bonds die Bonität des Emittenten übernehmen. Obwohl in den vergangenen Jahren durch die Green Bonds Principles der International Capital Markets Association (ICMA) und des Climate Bonds Standard der CBI zwei freiwillige Standards für Green Bonds in den Markt integriert wurden, existiert derzeit noch keine einheitliche und verbindliche Nachhaltigkeits-Richtlinie, die für alle Emittent:innen gleichermaßen gilt. An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Europäische Kommission an einem einheitlichen EU-Green Bond Standard arbeitet.
Social Bonds
Ähnlich wie Green Bonds verfolgen Social Bonds den Zweck, ausschließlich in (gemeinnützige) Projekte zu investieren, die einen positiven sozialen Effekt haben, wie zum Beispiel in sozialen und bezahlbaren Wohnbau oder in Schulen bzw. generell Bildungseinrichtungen. Im Vergleich zu Green Bonds werden Social Bonds eher von privaten Unternehmen und Banken ausgegeben, wohingegen Staaten keine bedeutende Rolle spielen. Wie bei Green Bonds sind auch Social Bonds in den vergangenen Jahren deutlich beliebter unter privaten und institutionellen Anleger:innen geworden, wobei das gesamte Anlagevolumen um ein Vielfaches gestiegen ist. Zusätzlich existieren mit den Social Bonds Principles der International Capital Markets Association (ICMA) ein Standard, der freiwillig von Emittent:innen erfüllt werden kann.