Es gibt unterschiedliche Begriffe und zugrunde liegende Ansätze für „Grünes Geld“.

Beim nachhaltigen Investment wird das „magische Dreieck der Geldanlage“ um die Dimension der Nachhaltigkeit erweitert.

Grünes Geld stiftet einen Nutzen für Anleger:innen, Umwelt und Gesellschaft.

Viel Kapital ist nötig, um Investitionen in den Klimaschutz zu finanzieren.

2. Was sind meine Anlageziele?

Für Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen sind unterschiedliche Anlageinvestitionen sinnvoll. Wie bei jeder anderen Vermögensanlage gilt auch für Grünes Geld: Vor einer Anlageentscheidung sollten Sie sich über Ihre Lebensplanung, Zukunftsvorstellungen, Einkommensverhältnisse und steuerliche Situation soweit wie möglich im Klaren sein. Einzelne Anlageprodukte sind für unterschiedliche Zeithorizonte zu empfehlen. Wenn Sie in den nächsten Jahren eine größere Investition planen, brauchen Sie ein anderes Produkt als jemand, der Geld für seine Nachkommen veranlagen möchte. Auch die Frage der Einkommensverhältnisse ist eine zentrale: Das Volumen, das Sie veranlagen möchten, bestimmt auch die Anlageform, die für Sie in Frage kommt.

3. Welche Nachhaltigen Anlageformen gibt es?

Aktien

Unternehmen besitzen eine Reihe von Möglichkeiten, sich Kapital zu beschaffen. Dabei wird unterschieden zwischen der Beschaffung von Eigenkapital und Fremdkapital. Besonders Unternehmen, die schnell wachsen, sind meist nicht in der Lage, große Geldmengen durch Innenfinanzierung zu erzeugen. Deswegen setzten sie häufig auf die Außenfinanzierung durch externe Kapitalgeber:innen, beispielsweise durch Kredite von Banken, die Ausgabe von Anleihen oder der Ausschüttung von Aktien.

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Alternativbanken

Alternativbanken nehmen im nachhaltigen Finanzmarkt eine entscheidende Rolle im Vergleich zu konventionellen Banken ein. Banken, egal ob konventionell oder alternativ, nutzen das von ihren Kund:innen eingelegte Geld um es im Markt zu investieren. Das von den Banken investierte Geld „arbeitet“ im Markt und stärkt dadurch die realwirtschaftlichen Sektoren, in die anteilig die größten Investitionen fließen, am meisten. Für konventionelle Banken sind besonders wirtschaftliche Maßgrößen wie Ertrag, Sicherheit und Verfügbarkeit maßgeblich für die Entscheidung über eine Investition.

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Anleihen

Anleihen, auch Rentenpapiere oder (fest)verzinsliche Wertpapiere genannt, stellen eine weitere Möglichkeit der Kapitalbeschaffung für Unternehmen und öffentliche Körperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) dar. Hierbei können Anleger:innen bzw. Zeichner:innen zu vereinbarten Konditionen (Laufzeit, Verzinsung) dem Emittenten einer Anleihe Kapital überlassen. Durch ihre feste Verzinsung und relativ konstant bleibenden Kursen sind sie ein wichtiger Bestandteil vieler Depots privater und institutioneller Kapitalanleger:innen.

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Crowdinvesting

Mit Crowdinvesting ist generell eine Form der Finanzierung gemeint, bei der eine Vielzahl an Personen sich durch die Beteiligung mit Kleinbeträgen gemeinsam an Unternehmen oder Projekten beteiligen.  Die Abwicklung von Crowdinvesting Prozessen erfolgt dabei über das Internet, entweder über die Online-Portale spezialisierter Anbieter:innen oder in Selbstorganisation über die Website des zu finanzierenden Unternehmens. Durch die Zusammenarbeit von vielen Investor:innen ermöglicht Crowdinvesting den Unternehmen eine Finanzierung, die ansonsten (aus anderen Finanzierungsquellen) vielleicht nicht möglich wäre. Investor:innen lockt dabei meist die vergleichsweise hohe Rendite. Diese geht allerdings auch mit einem erhöhten Ausfallrisiko einher, welches durch die häufigste Beteiligungsmöglichkeit in Form von nachrangigen Darlehen (Mezzanine-Kapital) entsteht.

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Direktbeteiligungen

Direktbeteiligungen sind Anlageprodukte, bei denen die Käufer:innen zu Miteigentümer:innen an einem Unternehmen werden. Zur Gruppe der Direktbeteiligungen gehören beispielsweise Beteiligungen an Unternehmen in unterschiedlichen rechtlichen Ausprägungen (z.B. als stiller Gesellschafter) oder auch die Beteiligung an einem Projekt im Bereich der erneuerbaren Energien. Gerade Letzteres brachte in den letzten Jahren verschiedene Modelle der Bürger:innenbeteiligung hervor (z.B. Wien Energie, Unser Kraftwerk).

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Investmentfonds

Investmentfonds bündeln die Gelder vieler Anleger:innen, um sie in verschiedenen Vermögenswerten anzulegen. Die häufigste Variante von Investmentfonds sind Aktien- und Rentenfonds. In den so genannten Mischfonds finden sich sowohl Aktien als auch Anleihen. Da sie an der Börse gehandelt werden, sind Investmentfonds eine recht liquide Geldanlage. Rentabilität und Sicherheit von Investmentfonds hängen wesentlich von den Charakteristika ihrer Vermögensanlagen ab. Die breite Streuung der Anlagewerte bei Investmentfonds hat grundsätzlich eine Begrenzung des Verlustrisikos zur Folge. Dies geht aber auch mit einer Begrenzung der Gewinnchancen einher. Im Zusammenhang von Rentabilität und Sicherheit gilt grundsätzlich die Faustregel, dass eine höhere Rentabilität auch mit einem höheren Risiko einhergeht, während sicherere Geldanlagen eine geringere Rendite abwerfen.

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Lebensversicherungen

Lebensversicherungen existieren in sehr unterschiedlichen Vertragsgestaltungen, wobei grundsätzlich in zwei Formen unterschieden wird. Bei sogenannten Ablebensversicherungen, auch Risikolebensversicherungen genannt, erfolgt die Auszahlung der Versicherungssumme im Todesfall während der Versicherungsdauer. Sie erfüllen somit vorwiegend den Zweck einer finanziellen Absicherung von Angehörigen. Erlebensversicherungen hingegen bieten keine finanzielle Absicherung im Todesfall, werden aber bei Erleben zum Ende der Versicherungsdauer ausgezahlt. Somit erfüllen sie vorwiegend den Zweck einer Sparanlage und des Vermögensaufbaus.

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Mikrofinanz

Als Mikrokredite werden Kleinkredite von bis zu mehreren tausend Euro verstanden, die überwiegend in den Ländern des Globalen Südens eine wesentliche Form der Geldbeschaffung darstellen. Mikrokredite werden hauptsächlich von spezialisierten Finanzdienstleistern und nichtstaatlichen Organisationen vergeben und wirken der Herausforderung entgegen, dass bei geringer finanzieller Sicherheit normalerweise keine Kleinstkredite vergeben werden. Besonders für einkommensschwache Menschen bieten sie so eine wichtige Möglichkeit der Geldbeschaffung. Während Mikrokredite vorwiegend im asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Raum schon weit verbreitet sind, gewinnen sie auch in Europa und auch in Österreich immer mehr an Bedeutung.

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Sparprodukte

Spar- und Termineinlagen bei Banken sind neben dem Erwerb von Immobilien nach wie vor die wichtigste Form der privaten Geldanlage. Die gängigsten Anlageangebote sind Sparbriefe, Sparkonten und Festgelder. Bei allen Unterschieden in den Details bestehen gleichzeitig eine Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen diesen Finanzprodukten, die gleichermaßen für konventionelle und nachhaltige Sparprodukte gelten.

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4. Wie vermeide ich Greenwashing?

Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen gibt es am nachhaltigen Finanzmarkt (noch) wenige Zertifizierungen bzw. Labels. Labels und Gütezeichen sollen insbesondere für die privaten Anleger:innen eine Hilfestellung in der Wahl eines nachhaltigen Finanzprodukts sein. Wichtig ist dabei insbesondere die transparente Darstellung der Kriterien, nach denen zertifiziert wird.

Erfahrene Sie hier mehr über Zertifizierungen und Labels für nachhaltige Investments

5. Welche Finanzberatungsmöglichkeiten zu Nachhaltigen Geldanlagen gibt es?

Prinzipiell ist zu empfehlen, ein Beratungsgespräch zu suchen. Ob Sie sich dafür an Ihre Bank oder an eine:n unabhängige:n Finanzberater:in wenden, bleibt Ihnen überlassen. Näheres dazu finden Sie hier.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt FAQs

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Hier finden Sie Anlageberater:innen in Ihrer Umgebung, die sich zum Thema Nachhaltige Geldanlagen weitergebildet haben.

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